3 | Alinas Blog: Mit dem Rucksack durch Neuseeland

Möchtest du gerne wissen, wie andere Working Holiday-Maker ihre Auslandszeit erleben? Welche tollen Erlebnisse haben sie, welche Probleme müssen sie lösen? Alina lässt uns in ihrem Blog an ihrem Work & Travel-Trip durch Neuseeland teilhaben. Sie berichtet von den abenteuerlichen Erlebnissen genauso wie vom Alltag am Ende der Welt. Natürlich hat sie auch immer wieder den einen oder anderen Tipp für zukünftige Work & Traveller auf Lager ;). Im Folgenden möchte sie euch nun erzählen, wie die Reise mit ihrer Freundin in den ersten zwei Wochen verlief.

Alina mit ihrer Freundin

Erster Stop: Auckland

Man trifft nicht viele Backpacker, die Auckland wirklich lieben. Für mich ist es keine besondere Stadt, es ist einfach eine Großstadt, in der man anonym bleibt und wo man auf der Straße nicht begrüßt wird. Leute nehmen sich keine Zeit, ihr Getränk gemütlich in einem Café zu trinken, sondern sie hetzen mit ihrem Coffee to go von einem Termin zum nächsten. Man sieht die verschiedensten Kulturen und doch kennt man sich untereinander nicht, nimmt die Chance nicht wahr, die anderen Menschen kennenzulernen. Wir liefen blindlings durch die Straßen und verfolgten keinen wirklichen Plan. Auckland ist verglichen mit anderen neuseeländischen Städten super zum Shoppen und auch die Museen sollen nicht schlecht sein. Wir wollten jedoch raus in die Natur und so buchten wir vier Nächte auf Waiheke Island.

Waiheke Island

Wir nahmen die Fähre von Auckland aus und bereits nach etwa einer halben Stunde erreichten wir diesen Ruhepol. Waiheke ist so ganz anders als Auckland, die Menschen kennen sich untereinander, man redet im Bus, man kann dem Busfahrer sogar mitteilen, wo man gerne aussteigen möchte und dieser kommt dem Wunsch im Normalfall auch nach. Nach einem steilen Weg zu unserem nächsten AirBnB auf Waiheke Island wurden wir mit einem herrlichen Ausblick aufs Meer belohnt. Das war der erste von so vielen Momenten, in dem ich unglaublich glücklich und dankbar für diese einmalige Chance war, in dieses Land reisen zu dürfen.

Ausblick aus der Unterkunft auf Waiheke Island

Abends wollten wir noch in die nächstgelegene Stadt, um Essen zu gehen. Wir erkundigten uns nach dem Fahrplan und stellten uns an die Bushaltestelle. Doch als auch nach einer Viertelstunde kein Bus kam, fragten wir einen Bauarbeiter, ob denn der Bus überhaupt noch käme. Spontan bot uns der Bauarbeiter an, uns mitzunehmen. Wir sagten zu und so konnte ich das erste Mal in meinem Leben trampen. Einziger Haken bei der Aktion: Das Fahrerhaus war bereits voll und so blieb uns keine andere Wahl, als auf der Pritsche mitzufahren. Es war einfach mega witzig und auch die anderen Autofahrer waren meist erst verwirrt, doch dann lachten sie. Auch die Neuseeländer sind diesen Anblick wohl nicht gewohnt. Und das ist das Schöne am Reisen: Man erlebt immer wieder Dinge, die man in dieser Form wohl daheim nicht erlebt hätte, was das ganze Abenteuer doch sehr spannend macht. :) Am nächsten Tag nutzten wir das schöne Wetter für eine etwa dreistündige Klippenwanderung, wo wir die wahre Schönheit Neuseelands kennenlernten, die fernab von der Großstadt beginnt. Die ganze Zeit waren wir vom Meer umgeben, hatten teilweise den Ausblick auf die Skyline Aucklands und konnten die anderen Inseln sehen. Es war ein kräftezehrendes auf und ab, doch am Ende schafften wir die geplante Strecke und waren begeistert von der Insel.

Alina auf Waiheke Island

Da das Wetter die nächsten Tage leider schlechter wurde, probierten wir Ziplining. Es regnete immer wieder, doch wir hatten die seltene Chance, über dem Wald einen Regenbogen zu sehen, was dann doch besonders war. Wir wollten nicht unbedingt von der Insel runter, doch wir hatten noch vier ganze Tage, bis meine Freundin wieder nach Hause flog. Also beschlossen wir spontan, noch etwas ganz anderes sehen zu wollen und so begaben wir uns auf unsere vierstündige Reise nach Rotorua.

Rotorua

Das erste, was uns in dieser Stadt auffiel, war der durchdringende Gestank nach verfaulten Eiern. Nicht gerade ein toller erster Eindruck, dafür waren unsere Gastgeber umso freundlicher. Shawn nahm uns sogar mit auf einen Berg, wo er mit Kollegen ein Feuer anzünden und einige Bier trinken wollte. Nun ja, einziger Haken dabei war der strömende Regen und die eisige Kälte. Sogar die Männer froren und ich war froh, dass ich 7 Kleidungsschichten trug, um einigermaßen warm zu bleiben. Auch diese Aktion war wohl nicht so ganz legal, aber das Feuer konnten wir wegen des Regens sowieso nicht richtig entfachen. Dafür hatten wir umso mehr Gründe, lachen zu können und es wurde ein richtig witziger Abend.

Felsige Landschaft in Rotorua

Aufgrund des anhaltenden Regens, gingen wir ins Polynesian Spa. Es besteht aus mehreren natürlichen heißen Quellen und man kann zwischen Pools unterschiedlicher Temperaturen wählen. In manchen Pools ist es sogar zu heiß und das ist dann nicht mehr wirklich entspannend. Als wir die Tickets kauften, hörte ich den Hinweis der Verkäuferin nicht, dass man keinen Schmuck tragen soll. Ohne darüber nachzudenken, behielt ich also meine Silberkette an, bis meine Freundin plötzlich meinte: “Oh Gott, was ist denn mit deiner Kette los?”. Und tatsächlich, sie hat sich einfach durch die natürlichen Mineralien in den Pools komplett schwarz gefärbt. Zurück bei unseren Air BnB-Hosts suchte ich gleich mal nach Tipps im Netz. Ein Video erklärte, dass man den Schmuck in eine Schale mit Aluminiumfolie und Backpulver geben soll und das ganze mit heißem Wasser übergießen soll. Der Vorgang dauerte länger als gedacht und musste mindestens 10 Mal wiederholt werden, doch nach etwa 45 Minuten zahlte sich meine Geduld aus und meine Kette glänzte tatsächlich wieder silbern. Was für ein Glück!

Abschied von meiner Freundin

Nach insgesamt knapp drei Wochen gemeinsamen Reisens verabschiedete ich mich von meiner Freundin in Auckland und startete mein Solo-Abenteuer. Es war schon ein komisches Gefühl, plötzlich wieder auf sich alleine gestellt zu sein, doch ich gab mir bewusst eine Aufgabe, um mich zu beschäftigen. Ich war auf der Suche nach wärmeren Klamotten und wurde in einem Outdoorladen fündig. Kaum war ich in meinem Zimmer im Hostel, lernte ich auch schon eine Kanadierin und eine Schottin kennen. Wir redeten über die üblichen Backpackerthemen – Woher kommt ihr? Wie lange seid ihr hier? Was habt ihr schon gesehen? – und entschieden, am nächsten Tag einen gemeinsamen Ausflug nach Rangitoto Island zu machen. Beim Reisen ist es sehr faszinierend, wie viele Menschen man kennenlernt und auch sofort eine Verbindung spürt. Jeder ist in der gleichen Situation, man ist meistens auf einer Wellenlänge. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, doch in der Regel trifft man auf Gleichgesinnte, mit denen es einfach ist, ins Gespräch zu kommen. Die Mädels halfen mir sehr, mich vom Abschied meiner Freundin abzulenken und ich genoss es, wieder in Gesellschaft von anderen Backpackern zu sein.

Ranitoto Island

Tipp: Jetzt mit der Work and Travel Planung für Neuseeland starten

Hier weiterlesen:

>> Teil 1 | Reisevorbereitungen & große Erwartungen

>> Teil 2 | Die Ankunft in Neuseeland

>> Teil 4 | Die Suche nach dem ersten Job

>> Teil 5 | Die erste Couchsurfing-Erfahrung und viel schöne Natur

>> Teil 6 | Meine zweite Housekeeping-Erfahrung

>> Teil 7 | 6-wöchige Rundreise mit Christine

>> Teil 8 | Abstecher nach Australien

>> Teil 9 | Meine Arbeitszeit in Mount Maunganui

>> Teil 10 | Fallschirmsprung in Queenstown

>> Teil 11 | Abschiedsbrief an Neuseeland

>> Rundreise auf der Südinsel – Work and Travel in Neuseeland

Mehr Infos zu Working Holidays in Neuseeland:

>> Work & Travel in Neuseeland planen

>> Work & Travel Programme für Neuseeland finden

>> Work & Travel Neuseeland Blog

>> Work & Travel in Neuseeland: Barbara und Annalena im Interview


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